WordPress ist einfach, mächtig und total benutzerfreundlich. Und wenn man sich einmal damit etwas länger beschäftigt hat und sprichwörtlich „den Dreh“ herausgefunden hat, macht es auch wirklich Spaß damit Websites zu gestalten. Aber WordPress hat, wie jedes CMS-System, seine Eigenheiten, speziell wenn es sich um Plugin Updates handelt. Und darum dreht sich nun auch alles in diesem Beitrag.
WP Updates Notifier – Information über neue Plugin-Versionen
Als sehr praktisch und absolut empfehlenswert einzustufen ist das Plugin WP Updates Notifier. Dieses informiert den Administrator per E-Mail über neue Versionen von installierten Plugins. Zusätzlich wird in der Backend-Seitenleiste mit einem roten Hinweis-Symbol (roter Kreis mit einer weißen Zahl darin, siehe Abbildung) auf neue Versionen hingewiesen. Die weiße Zahl gibt die Anzahl der zur Verfügung stehenden Aktualisierungen an.
Nun kann man unter den Plugins (Seitenleiste Menüpunkt) die Aktualisierungen durchführen. Es gibt auch noch die Möglichkeit, die Updates unter Dashboard / Aktualisierungen durchzuführen. Da stehen auch zusätzlich noch etwaige Theme-Updates zur Verfügung.
Plugin Updates durchführen
Nun ist es im Prinzip ein Leichtes, die jeweiligen zur Verfügung stehenden Plugin Updates durchzuführen. Eigentlich braucht man nicht mehr zu machen, als auf den jeweiligen Link „jetzt aktualisieren“ zu klicken und schon wird das Update in wenigen Sekunden durchgeführt. Und das war es auch schon – Update erledigt.
Aber Achtung! So einfach ist es nicht
WordPress ist grundsätzlich sehr stabil und eine weltweit große und professionelle Community an wirklich guten Entwicklern kümmert sich um den validen Fortbestand und die zeitgemäße Entwicklung von WordPress. Und dennoch kommt es immer wieder zu technischen Problemen und Überschneidungen im Code, welche zu Fehlfunktionen der Website führen können. Solche Fehler treten dann meist nach erwähnten Updates auf. Zugegebenermaßen ist es auch immer schwer abzuschätzen, welches Update Einfluss auf andere Plugins / Funktionen der Website haben könnte. Und auch bei der Fehlersuche ist es nicht immer klar, welches Update / Plugin für die Fehlfunktion verantwortlich ist. Um das zu erkennen, sind oftmals Entwickler-Kenntnisse erforderlich.
Kostenfreie und kostenpflichtige WordPress Plugins
Um den Hintergrund für die Fehleranfälligkeit zu verstehen, macht es Sinn zu verstehen, dass es eine Vielzahl an Plugins (Erweiterungen, welche die Funktionalität von WordPress Websites erhöht) von verschiedensten Entwicklern aus der ganzen Welt. Jeder Entwickler ist praktisch selbst dafür verantwortlich, sein Plugin so zu programmieren, damit es fehlerfrei funktioniert. Natürlich liegt es auch in seiner Kompetenz das Plugin entsprechend den zeitgemäßen Anforderungen weiter zu entwickeln und Updates zur Verfügung zu stellen.
Eine der offensichtlichsten Qualitätssicherungsmaßnahmen sind die Ratings (Bewertungen) der jeweiligen Plugins und die Anzeige wie oft das jeweilige Plugin weltweit bereits installiert worden ist. Anhand dieser Bewertungen kann man mehr oder weniger Rückschlüsse ziehen ob das Plugin gut und fehlerfrei funktioniert. Eine Garantie dafür gibt es aber dennoch nicht.
Ein wichtiger Punkt ist der Entwickler selbst. Handelt es sich dabei um eine Agentur, welche an großen und weitverbreiteten Plugins arbeitet, dann gibt es auch mit Sicherheit einen Support, der bei Problemen zur Verfügung steht. Bei der Wahl des Plugins kann man diesbezüglich auch noch auf folgende Kriterien achten:
- „Mit deiner Version getestet“ oder „Mit deiner Version nicht getestet“: Damit informiert WordPress, ob das gewünschte Plugin durch den Entwickler mit deiner aktuellen Core-Version getestet worden ist. Ist es nicht getestet, dann kann es sein, dass nach Aktivierung des Plugins eine Fehlfunktion auftritt. Das muss nicht sein, aber erhöht die Wahrscheinlichkeit. Aber auch im Umkehrschluss kann selbst mit einer getesteten Version eine Fehlfunktion im Zusammenhang mit einem anderen Plugin entstehen. Plugins werden mit der jeweiligen WordPress Core-Version getestet, aber nicht mit den unzähligen anderen Plugins.
- Letztes Update am [Datum]: WordPress zeigt auch an, wann das letzte Plugin Update durchgeführt worden ist. Ist das letzte Update schon ein paar Jahre her, dann spricht das eher gegen die Verwendung des Plugins.
- Dokumentation: Ein seriöses Plugin bietet leicht zugänglich eine komplette Dokumentation mit Funktionsumfang, Bedienungsanleitung, Beschreibung der Updates, Tutorials, FAQs, etc …
- Premium-Version: Jedes Plugin, welches eine kostenpflichtige Premium-Version anbietet, hat Menschen dahinter, die gerechtfertigter Weise Geld damit verdienen. Premium-Versionen zeichnen sich in der Regel durch zusätzliche Funktionserweiterungen im vollem Umfang aus und erhöhen das Vertrauen in die technische Weiterentwicklung und den Support.
Und selbst bei den besten WordPress Plugins kann es immer wieder zu Problemen kommen
Grundsätzlich gibt es für die meisten Einsatzgebiete mehr als ein Plugin, welches zur Auswahl steht. Daher macht es wirklich Sinn anhand der oben beschriebenen Kriterien zu vergleichen und entsprechend der eigenen Anforderungen das passendste Plugin zu wählen und zu testen. Entspricht das Plugin nicht den Erwartungen, kann dieses auch wieder deinstalliert und gelöscht werden.
Beispiel anhand von Problemen mit WooCommerce
Das mächtige und weit verbreitete WordPress E-Commerce-Plugin WooCommerce ist ein von Grund auf kostenpflichtiges Plugin, welches eine Vielzahl an Möglichkeiten bietet, Produkte, Dienstleistungen, Buchungen, Gutscheine, virtuelle Produkte und Downloads zu verkaufen. Es gibt einen Premium-Support, eine Vielzahl an Tutorials und Dokumentationen und jede Menge „Eigenheiten“, die tiefergreifendes Fachwissen (PHP-, CSS- und HTML-Kenntnisse) erfordern um den Eigenheiten den Kampf anzusagen.
Für scheinbar simple Textänderungen muss teilweise in der functions.php-Datei Code erstellt werden und englische System-Texte durch zusätzliche weitere Translation-Plugins ins Deutsche übersetzt werden. Mit zusätzlichem CSS-Code im Customizer kann die Darstellung individualisiert werden. Eine Maßnahme die ohne entsprechende Programmierkenntnisse unmöglich ist.
Insofern entwickelt sich WooCommerce mit nur ein paar seiner Erweiterungen zu einem komplexen Konstrukt an verschiedensten Plugins, die alle miteinander harmonieren müssen. Hinzu kommt der eigene Code, der das System so definiert, wie es gewünscht ist. Und spätestens jetzt wird offensichtlich und einschätzbar wie gefährlich es sein kann, wenn Updates gedankenlos durchgeführt werden.
Am besten prüfen Sie die Funktionalität Ihrer Website nach einem Update und kehren Sie zur alten Version des Plugins zurück (auch dafür gibt es Plugins), wenn etwas nicht mehr funktionieren sollte. Dann können Sie auch auf Fehlersuche gehen oder den jeweiligen Entwickler-Support des fehlerhaften Plugins kontaktieren.
Achtung bei automatisierten Updates
Den „normalen“ WordPress-User / Website-Betreiber warne ich vor dem Einsatz von automatisierten WordPress-Updates. Dies kann ohne Vorwarnung und aus „heiterem Himmel“ zu unerwarteten großen Problemen führen, die mitunter lange Zeit vom Website-Betreiber nicht erkannt werden. In der Praxis resultiert daraus irgendwann ein chaotischer Zustand mit hohem Schadensbegrenzungsaufwand. Mehr zum Thema Automatische WordPress Updates liefert wordpress.org.
Vor jedem Update zur Sicherheit ein Backup durchführen
Ein wichtiger Punkt noch zum Abschluss dieses Artikels. Es gibt mehrere Möglichkeiten um eine Sicherungskopie Ihrer aktuellen WordPress-Website zu machen. Einerseits können Sie das über den FTP-Server lösen oder auf eines der zur Verfügung stehenden WordPress Plugins lösen. In jedem Fall zahlt es sich bei gewissen heiklen Updates auf jeden Fall aus, eine Sicherungskopie zu erstellen um im Notfall darauf zurückgreifen zu können.
WordPress Core Updates
Von Zeit zu Zeit gibt es neben den häufigen Plugin Updates auch neue WordPress Core-Versionen. Diese Updates sind in gewisser Weise mit besonderer Sorgfalt und Aufmerksamkeit zu genießen. Aus diesem Grund empfehle ich dringend vor einem Core-Update ein Backup zu machen. Die Gefahr liegt hier in der Natur der Sache, denn grundsätzlich ist jedes weitere Plugin mit einer neuen Version des Kernsystems noch nicht getestet worden. Das kann man sich in etwa vorstellen wie bei einem frisch auf den Markt gekommenen Neuwagen, der bekanntermaßen in seiner ersten Version kleine Kinderkrankheiten in sich hat.
Mit Absicht und aus einer Verantwortung heraus werden hier keine Tipps und Empfehlungen für „die besten WordPress-Plugins“ gegeben, da dieser Artikel die einwandfreie Funktionalität der Empfehlungen nicht garantieren kann. Vielmehr hoffe ich ein grundsätzliches Verständnis für die Thematik vermittelt zu haben. Bei Fragen und spezifische Hilfe stehe ich wie immer gerne zur Verfügung. Senden Sie dazu Ihre Anfrage.